Mobile Website vs. App – eine Entscheidungshilfe

11. November 2015 / Kategorie Webdesign
Mobile Website vs. App - eine Entscheidungshilfe

Bei immer mehr Nutzern ersetzen Tablets und Smartphones den herkömmlichen Desktop-PC bei der Informationsbeschaffung im Internet. So drängt sich vielen Webseitenbetreibern die Frage auf, ob sie ihr Angebot als Website im responsiven Design zur Verfügung stellen sollen oder doch besser eine App entwickeln (oder entwickeln lassen), um dem User ein optimiertes Interaktionserlebnis bei bester Usability bieten zu können. Folgende Betrachtungen geben eine Entscheidungshilfe.

App vs. mobile Website
Auf der Onlinesuche nach Informationen, Waren und Dienstleistungen bieten sich Apps an, die dem User neben der optimierten Darstellung auf Smartphones und Tablets vielseitige Interaktionsmöglichkeiten (z. B. Produktsuche, Bestellvorgänge oder Kontaktaufnahmen) bieten. Dabei können die kleinen Programme Features enthalten, die auf das entsprechende Gerät zugeschnitten sind (Location Based Services mit GPS, Kamera usw.). Diese Features können mobile Websites in der Regel nicht bieten. Jedoch muss eine App vor der Nutzung installiert werden, was beim Nutzer wegen des Aufwands eine gewisse Hemmschwelle darstellen kann. Außerdem müssen Maßnahmen getroffen werden, mit denen die App in den einschlägigen App-Stores leicht gefunden werden kann.

Im Gegensatz dazu sind Webpages im mobilen Browser mit einem Fingertipp verfügbar. Eine bereits bestehende Website mit all ihren Funktionen kann mit relativ wenig Aufwand und Kosten um eine Smartphone-optimierte Darstellung erweitert werden. Dabei sind passende Plugins zum bestehenden Web-CMS, Responsives Webdesign, Bezug der Daten über Datenbank-Schnittstellen oder Content Parsing die Mittel der Wahl. Bei Letzterem übernimmt die mobilen Website die Inhalte direkt vom Frontend der Standardwebsite.

Dagegen müssen bei Entwicklungen von Apps hohe Programmierkosten einkalkuliert werden. Außerdem muss die fertige Anwendung eine langwierige Freigabeprozedur in den App-Stores durchlaufen. Hinzu kommt, dass eine App, die kommerziell gut performen soll, ein qualitatives Mindestmaß erfüllen sollte und damit ein entsprechendes Qualitätsmanagement voraussetzt. Rezensionen und Kritiken sind ausschlaggebend dafür, ob eine App vom Nutzer angenommen wird oder nicht – bei einer Häufung von 1-Stern-Bewertungen sind vorausgegangene Entwicklungsaufwendungen in der Regel vergeblich gewesen. Aktuelle Studien belegen, dass rund ein Viertel aller installierten Apps nur einziges Mal aufgerufen wird, weit über die Hälfte aller Programme in den App-Stores erreichen weniger als 1000 Downloads. Diese Zahlen legen die Überlegung nahe, ob sich eine App-Entwicklung überhaupt rentiert. Außerdem werden Programme für Smartphones und Tablets in der Regel für mehrere Betriebssysteme (Android, Windows Phone, iOS) verfügbar gemacht. Dieser Mehraufwand an Entwicklung treibt die Kosten zusätzlich in die Höhe.

Die US-amerikanische Marketingagentur MDG Advertising hat eine Infografik veröffentlicht, die bei der Entscheidungsfindung hilfreich ist. Aus ihr geht hervor, dass Apps in der Regel eine bessere User-Performance aufweisen und meist auch offline nutzbar sind, wohingegen ein Webangebot für mobile Browser vom Aufwand her wesentlich kostengünstiger ist. Der entscheidende Punkt, der für eine mobile Website spricht, ist die Tatsache, dass die Nutzungsdauer in der Gesamtstatistik ca. 2,4-mal so lang ist wie die einer vergleichbaren App. Jedoch relativiert sich diese Zahl schnell, wenn man betrachtet, für welche speziellen Anwendungen vorrangig entweder Apps oder mobile Webseiten genutzt werden. So zeigt sich, dass für Shopping, Online-Recherchen und Unterhaltungsangebote bevorzugt Webseiten im Browser besucht werden, wohingegen für Navigationsanwendungen, soziale Medien und Fernsteuerzwecke (z. B. SmartHome-Anwendungen) meist passende Apps genutzt werden.

Der Inhalt entscheidet
Sowohl der Einsatz von Apps als auch die Nutzung von mobilen Webseiten haben jeweils ihre Stärken und Schwächen. Die richtige Wahl hängt von der Planung des Unternehmens ab, wie mit dem User interagiert werden soll – und umgekehrt. Somit ist die Entscheidung letztendlich sehr unternehmensspezifisch. Wenn möglich, sollten beide Plattformen genutzt werden, da jede für sich ihre Stärken ausspielen kann. Sollte aus Kostengründen eine Entscheidung „App oder mobile Website“ gefällt werden müssen, sollte anhand der Infografik eine genaue Analyse getätigt werden, welche Zielgruppe erreicht werden soll. Nur so kann eine Aussage darüber getroffen werden, welches Verfahren einen tatsächlichen Mehrwert sowie Vorteile und Chancen bietet.

Als Faustregel kann man festhalten: Es sollte mindestens ein Webangebot für mobile Displays zur Verfügung gestellt werden. Apps sind dann sinnvoll, wenn sie dem Nutzer echten Mehrwert bieten. Des Weiteren ist es eine Überlegung wert, wie man ein möglichst positives Nutzererlebnis über verschiedene Kanäle hinweg schaffen kann und wie die Präsenz auf Smartphone, Tablet & Co. dabei hilft, die bestehenden Workflows im Unternehmen zu unterstützen.

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